Jaeger-LeCoultre Deep Sea Chronograph - Heritage "unlimited" Ref. 2068570

Wenn wir schon, wie in den letzten Wochen, unser Augenmerk auf Taucheruhren mit Manufaktur-Uhrwerken im Vintage-Look werfen, möchte ich zum Jahreswechsel noch eine ganz besondere Uhr in den Fokus rücken. Also folgt hier noch ein Rückblick ins Jahr 2012, auf eine Taucheruhr die mir schon lange gefällt, ich sie aber bisher nicht zu Gesicht bekommen habe. Das liegt diesmal nicht unbedingt an einer knappen Limitierung, sondern vielmehr an der äusserst knappen Verfügbarkeit und den wenigen Juwelieren die die Marke Jaeger LeCoultre in manchen Städten überhaupt führen. Sicher gibt es in Städten wie München oder Frankfurt wesentlich mehr Konzessionsinhaber, in Mannheim habe ich diesen Taucher-Chrono nur bei Wempe gesehen und hatte Gelegenheit die Uhr mal an mein Handgelenk zu legen. Mein erster Eindruck: "Diese Uhr ist eine sportliche Augenweide."

"So geht Vintage heute"- könnte man sie beschreiben. Aber im Ernst, ich bin erstaunt, wie schön und aktuell begehrenswert das traditionsreiche Design in der heutigen, schnelllebigen Zeit wirkt. Und das ist es auch, was wir zwischen den ganzen Keramik Lünetten und geschwärzten Titangehäusen vermissen: einen Look der die Uhr Zeitlos macht - sie soll echte Exklusivität sowie einen hohen ikonenhaften Wert symbolisieren. Wie eine Uhr die man so nicht mehr bekommen kann und die kein Anderer hat - ein echtes Sammlerstück eben. So eine Vintage Uhr strahlt auch immer ein wenig die Aussage aus: "So eine Uhr kann ich mir schon lange leisten" oder "So etwas schönes gibt es heute überhaupt nicht mehr." Nun wenn ich mir den Heritage Chrono so anschaue kann ich fast nicht beurteilen ob es sich um eine NEUE- oder eine alte und gepflegte VINTAGE-Uhr handelt. 

Und soll ich Ihnen was sagen, ich finde es legitim, dass traditionsreiche Marken ihre Schätze heben. Es schlummern noch viele tolle Klassiker in den Archiven der Uhrenhersteller. Ideen für neue Modelle sind bestimmt noch für mehrere Jahrzehnte vorrätig. Und das Beste daran: heute ist die Bearbeitungstechnik viel weiter Fortgeschritten als zur Zeit der Memovox Deepsea aus dem Jahre 1959, die bei der Erschaffung des Deep Sea Chronograph Pate stand. Jaeger-LeCoultre bediente sich zu den Anzeigen des Chronos und dessen Gestaltung aber auch noch bei einer anderen Uhr, einem Bordinstrument aus den 1930er Pionierzeiten der Fliegerei, der Chronoflight. So entstand aus unterschiedlichen historischen Gestaltungselementen ein noch nie da gewesenes, einzigartiges Modell, mit einem ganz besonderen Reiz. Ganz so, als hätte es sie so schon einmal gegeben.

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Auf dem ordentlich gravierten Boden kann man nochmals ablesen welchem Druck (10 bar) die Uhr standhält. Mit dem zur Uhr gehörigem Kalbslederband allerdings, rate ich von derartigen Einsätzen ab. Es ist nur an den Oberseiten im Carbon-Look beschichtet. Noch dazu ist es gelocht, wie ein Armband aus dem Rennsport. 

Eine schöne und bemerkenswerte Funktion bietet der Chrono noch dazu, eine einmalige Anzeige zur Betriebsbereitschaft für den Chronographen. Ein Taucher muss an dieser Uhr unter allen Umständen sofort und auf einem Blick erkennen können, ob der Chronograph betriebsbereit, also weiß ist, in Betrieb dann halb weiß und rot, oder gestoppt schließlich voll rot ist. Zu erkennen an der Scheibe unterhalb des Jaeger LeCoultre Schriftzuges auf dem mattschwarzen Zifferblatt. Bemerkenswert auch, der einmalig ruhige Zeigerlauf der Stoppsekunde. Da sieht man wieder die Hochwertigkeit der Werkmechanik.

Was soll ich noch sagen, eine rundum schöne und gelungene Neuerscheinung, mit angenehmer Größe, attraktivem Armband, sehr guter Verarbeitungsqualität, HighEnd Manufakturtechnik und einer besonderen Betriebsanzeige für den Chronographen.

Mein Wunsch zur Uhr: die 9.200 Euro als Investitionsbetrag für diese gelungene "2012er-Vintage-Neuerscheinung". Ein schickes Tauchinstrument und ganz traditionsbewusst ohne Datum, für Tauchgänge bis zu 100 Meter. Niemand wird diese dennoch in der Realität wirklich benötigen, geschweige denn diese Uhr den Gefahren eines Tauchgangs mit schweren Sauerstoffflaschen und allerlei Gerätschaft aussetzen, wenn man es auch könnte.

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